Das Sehen des Pferds
Pferde sehen nicht wie Menschen. Sie haben fast eine komplette Rundumsicht und sehen nur die Farben Gelb, Grün, Blau und alles was sich aus ihnen mischen lässt.
Rot: scharfes Sehen, Gelb: mit einem Auge, Weiß: toter Winkel
Pferde erkennen Bewegungen besser als Menschen; wenn sich ein Zweig in 100 Meter Entfernung bewegt, würde uns das höchstwahrscheinlich nicht auffallen, das Pferd aber nimmt das wahr und entscheidet, ob es jetzt flüchten soll oder nicht.
Aber was auch noch interessant ist, ist dass die Nervenbahnen, die "Kabel" auf denen die Informationen über den raschelnden Ast weitergeleitet werden, überkreuzt vom Auge zum Gehirn verlaufen. Das heißt, dass alles was das linke Auge sieht, in der rechten Gehirnhälfte verarbeitet wird und umgekehrt.
Jetzt hat das Pferd aber auch noch zwei ganz verschiedene Gehirnhälften, auf denen es über bestimmte Dinge gerne nachdenkt. Neutrales ("Normales") auf der linken, und emotionales (gutes, schlechtes) auf der rechten Gehirnhälfte.
Das heißt, dass wenn der freundliche Besitzer kommt, wird man vom Pferd eher mit dem linken Auge angeguckt und in der rechten Gehirnhälfte wird "Juhu, Freund!" gedacht. Beim Grasen wird das saftige Grün eher vom rechten Auge wahrgenommen, und in der linken Gehirnhälfte wird entschieden, ob woanders weitergrasen oder an dieser Stelle bleiben.
In gewisser Weise hängt also das Herz am linken Auge und das Gehirn am rechten.
Die unterschiedliche Verarbeitung des Sehens in den Gehirnhälften kann uns erklären, warum Pferde teilweise so unterschiedlich reagieren.
Die Stangen, über die man auf der linken Hand schon gut drüber reiten konnte sind auf der rechten Hand plötzlich wieder gruselig.
Oder der Gegenstand an dem man auf dem Hinweg gut vorbei kam, ist auf dem Rückweg plötzlich „ganz gefährlich“.
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